Geschichte Pfarrkirche Göstling

Die Pfarrkirche Göstling an der Ybbs ist dem Hl. Apostel Andreas geweiht.

 

Die Pfarre wird zum ersten Mal 1310 genannt, ist aber schon in der zweiten Hälfte des 13. Jht als  Tochterpfarre von Hollenstein durch das Bistum Freising  gegründet worden.

Von der ursprünglichen Kirche ist nur das gotische Portal erhalten.

Am Türsturz ist in Stein gemeißelt die Jahreszahl 1488 sichtbar. Damals war die Kirche nach Osten ausgerichtet.

1717 wurde der berühmte Baumeister Josef Mungenast aus St. Pölten herbeigerufen, um Anweisungen wegen des Turmes und des Neugebäudes zu geben.

Aus der Kirchenerweiterung in den Jahren 1785 bis 1792 wurde ein Kirchenneubau – ein schlichter Barockbau mit dem Altar im Norden und dem Eingang im Süden. Der seitliche Turm blieb erhalten.

Die neuromanischen Altäre, der Hochalter zum Hl. Andreas, der linke Seitenaltar zur Krönung Mariens und der rechte Seitenaltar zur Hl. Familie stammen von F. Schmalzl aus Gröden (aufgestellt 1900).

Von der alten Einrichtung blieben nur das damalige Hochaltarbild , die Kreuzabnahme des Hl. Andreas, und die Seitenaltarbilder , der Hl. Antonius mit dem Jesuskind und Christi Geburt (Hl. Familie)erhalten. J. M. Schmidt malte sie 1794. Die drei Bilder befinden sich im Kirchenschiff an den Seitenwänden.

Aus der 1782 aufgelösten Kartause Gaming brachte man das Kommuniongitter aus rotem Marmor und zwei große Sanktusleuchter (Ewiges Licht).

Bei der letzten Innenrenovierung 1989 bis 1990 wurden aus dem wertvollen Kommuniongitter der Volksaltar und das Ambo gestaltet.

Im Altarraum , beim Taufbecken, befinden sich zwei schmiedeeiserne Leuchtarme (Rokoko um 1740), weiters 2 Bilder aus der Kremser Schmidt Schule, Hl. Magdalena und die Geburt Christi, welche 1993 vom Bundesdenkmalamt renoviert wurden.

Die Kirche ist mit den Statuen der Hl. Anna, Hl. Agnes, Hl. Barbara, Hl. Franziskus, Hl. Aloisius, Hl. Leonhard, Hl. Josef, Hl. Antonius und des Hl. Herzen Jesus ausgeschmückt.

Bei der letzten Kirchenrenovierung wurden die Lourdgrotte und eine Nische für die Pieta gestaltet und die ansprechenden Kreuzwegbilder restauriert.

Bemerkenswert sind die 8 Kirchenfenster aus Lärchenholz aus der Zeit des Kirchenneubaues. Die Fensterstöcke und die Außenflügel wurden bei der letzten Renovierung aus Lärchenholz neu  angefertigt. Auf die Außenflügel wurden innenseitig die alten reparierten Flügel angeschlagen. In den Innenflügeln sind die jahrhundertalten mundgeblasenen Gläser noch vorhanden.  

Die bleiverglasten Fenster aus der Zeit um 1900 stellen die Hl. Cäcilia, Hl. Herz Jesus, Hl. Herz Marias und die Hl. Theresa von Avila dar.

1909 wurde die Orgel vom Orgelbaumeister Leopold Breinbauer aus Ottensheim / OÖ gebaut. Das Werk ist pneumatisch.

Im 36 m hohen Turm hängen 5 Glocken. Die ältesten tragen die Jahreszahlen 1533 und 1735.

1955 wurden 3 neue Glocken in St. Florian gegossen.

Neben der Kirche, durch einen Bogen mit dem Pfarrhof verbunden, steht ein KARNER mit Sgraffiti aus dem 16. Jht. Dieser wird im Volksmund „Pfarrstöckl“ genannt und dient jetzt als Sakristei .

Ansicht von Göstling im Jahre 1701